Alternative Früchte
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In einer gemäßigten Zone wie Großbritannien können Sie eine Vielzahl von leckeren Früchten anbauen. Allerdings beschränken wir uns all zu oft auf ein paar wenige, altbekannte Sorten. Wir ahnen gar nicht, welche Vielfalt an Geschmacksrichtungen wir dadurch verpassen. Diese Broschüre wird Ihnen einige von diesen größtenteils unbeachteten Früchten vorstellen. Wir hoffen, Sie bekommen dadurch Lust, einen Platz im Garten oder sonst wo zu finden, um einige dieser Früchte zu pflanzen und so in den Genuss neuer Geschmäcker zu kommen.
Von all den Früchten, die man hier anbauen kann, werden wir hier nur die etwas ausgefalleneren vorstellen. Allerdings würden wir Ihnen auch raten, eine Reihe der traditionelleren Sorten anzubauen. Sie sollten zunächst einmal ein paar bekannte Früchte pflanzen, bevor Sie die hier vorgestellten Exoten in Betracht ziehen.
Aber beginnen wir doch erst mal mit den Früchten, um die wir uns hier nicht kümmern werden. Da wären zunächst einmal die Obstbäume wie Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume. Informationen dazu findet man in jedem guten Buch über Obstbau. Das selbe gilt für Himbeeren, Brombeeren, rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren. Dann haben wir noch ein paar andere bekannte Früchte, die gerade noch so mit den Klima zurecht kommen. Sie werden aber ebenfalls in den meisten guten Bücher beschrieben. Dazu zählen beispielsweise Trauben, Feigen, Pfirsiche und Nektarinen.
Damit haben wir so gut wie alles gestrichen, was den meisten Leuten zum Thema Obst in gemäßigten Klimazonen einfällt. Auch Sie fragen sich vielleicht gerade: Was bleibt denn da noch übrig? Aber ich kann Ihnen versichern: Eine ganze Menge. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie mir zustimmen werden, nachdem Sie diese Broschüre gelesen haben. Alle Sorten, die wir uns hier anschauen, sind sehr einfach anzubauen. Sofern nicht anders angegeben, sind sie in Großbritannien winterfest, kommen mit den meisten Böden zurecht und bevorzugen sonnige Stellplätze. Allerdings sollte Sie auch in halbschattigen Stellplätzen zufriedenstellende Ernten einfahren können. Die meisten sind Bäume oder Sträucher. Das heißt Sie können mit entsprechender Planung zahlreiche andere Pflanzen gleichzeitig anbauen und so die Erträge steigern und die Fruchtbarkeit des Bodens halten oder sogar steigern. Weitere Details dazu finden Sie In unsere Broschüre Why Perrenials? .
Der Großteil der aufgeführten Pflanzen wurde in der Vergangenheit nicht domestiziert und weiter gezüchtet um bessere Erträge oder Geschmäcker zu erzielen. Dennoch bin ich überzeugt, dass Sie im großen und ganzen gute bis sehr gute Erträge haben werden. Und obwohl Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, sind hier sicherlich zumindest einige Früchte dabei, die Ihnen vorzüglich schmecken werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten Pflanzen ziemlich hart im nehmen sind. Sie sind daher nur wenig anfällig für Schädlinge. Weil wir in der Vergangenheit immer nur Pflanzen basierend auf ihren Erträgen und ihres Aromas gezüchtet haben, haben wir dadurch unabsichtlich auch Pflanzen gezüchtet, die weniger resistent gegenüber Schädlingen und Schwankungen im Klima sind. Viele der unten aufgeführten Pflanzen sind weitaus widerstandsfähige Zeitgenossen: Sie brauchen nur wenig Aufmerksamkeit und werden trotzdem überleben und großzügige Ernten hervorbringen.
Die untenstehende Liste ist bei weitem nicht vollständig, aber sie präsentiert einige unserer Lieblings-Früchte. Ich hoffe Sie haben Spaß beim Anbau und natürlich auch beim Essen.
Actinidia species.
Alle Mitglieder dieser Pflanzengattung produzieren essbare Früchte, allerdings sind nicht alle für Großbritannien geeignet. Die bekannteste Sorte heißt A. Deliciosa, dabei handelt es sich um die Kiwi Frucht. Sie gehört zum Standard-Repertoire der meisten Gemüsehändler in Großbritannien, aber nur wenige wissen, dass man die Früchte auch hier anbauen kann. Zumindest in den wärmeren Teilen des Landes. Will man Früchte bekommen, die es lohnt zu ernten, sollte man die Pflanzen beschneiden und klein halten. Andernfalls wuchern sie unkontrolliert und können über 20 Meter hoch werden! Es gibt zwei wichtige Dinge, die Sie beachten sollten. Zum einen sind die jungen Triebe im Frühjahr – anders als die ausgewachsenen Pflanzen – sehr frostempfindlich. Sie sollten daher an einem westwärts gewandten Standort gepflanzt werden. Dadurch sind sie durch die Morgensonne einigermaßen geschützt, bekommen aber gleichzeitig noch genügend Sonne ab. Außerdem sind die Pflanzen entweder männlich oder weiblich. Das heißt man braucht mindestens eine männliche für 4-5 weibliche Pflanzen, um Früchte zu bekommen. Es gibt auch einige Züchtungen, die keine männliche Pflanze zur Bestäubung brauchen, aber sie haben angeblich auch nur zweitklassige Früchte. Wenn man sie von Samen zieht, sind die meisten Keimlinge männlich. Am besten ist es also ausgeschriebene Sorten zu kaufen. Heywood ist die Sorte, die man am häufigsten findet, aber mit etwas Glück finden sich auch andere. Tomuri ist angeblich ein guter Bestäuber.
Von den anderen Sorten ist wahrscheinlich A. Arguta, auch Kiwai oder kleinwüchsige Kiwi genannt, am besten für unsere Klimazone geeignet. Sie ist wesentlich frosthärter als die Kiwi. Die Früchte sind eher klein aber ohne Haar, so dass sie auch ohne Schälen gegessen werden können.
Amelanchier species.
Die Felsenbirne ist eine meiner Lieblings-Sommerfrüchte. Die Früchte sind ungefähr ab Mitte Juli reif. Sie sind etwas kleiner als schwarze Johannisbeeren, süß und saftig mit deutlichem Apfelgeschmack. Das größte Problem mit dieser Frucht ist, dass die Vögel ebenfalls ganz scharf darauf sind. Es ist also immer ein kleiner Wettbewerb, wer zuerst kommt. Will man die richtig ausgereiften Früchte genießen, muss man definitiv Netze oder anderweitigen Schutz verwenden. Es gibt relativ viele Sorten, aber dies sind meine persönlichen Lieblinge:
- A. alnifolia ist ein Busch, der hier selten größer als 2-3 Meter wird. Es ist also relativ einfach ihn vor Vögeln zu schützen. Dafür hat er die süßesten und saftigsten Felsenbirnen, die ich je gegessen habe. Wenn sie sich etabliert hat, produziert die Pflanze Wurzeltriebe und nach einiger Zeit kann sie ziemlich strüppig werden.
- A. alnifolia semiintegrifolia ist relativ vergelichbar mit oben genannter Sorte, allerdings sind die Früchte kleiner und werden ein bis zwei Wochen später reif.
- A. laevis ist eine etwas größere Sorte mit einer Höhe von bis zu 9 Metern.
- A. lamarckii erreicht eine Höhe von bis zu 6 Metern.
- A. stolonifera. Ein relativ kleiner Busch, oftmals nicht größer al 2 Meter. Die Wurzeln treiben stark aus, allerdings gibt es nur einen sich langsam ausbreitenden Klumpen. Sehr leckere Frucht, zusammen mit A. alnifolia mein Liebling aus der Gruppe.
Arbutus unedo
Der westliche Erdbeerbaum ist ein immergrüner Strauch oder Baum für den Garten. Als Baum kann er bis zu 9 Meter erreichen, aber es gibt auch Sorten, die selten höher als 2 Meter werden. Die Blüten erinnern an Maiglöckchen und starten im spät-Herbst. Zu dieser Zeit ist die Pflanze dann besonders schön anzusehen, da die Blüten des Vorjahres zu Früchten heranreifen. Die Früchte sehen zwar aus wie Erdbeeren, vor allem aus größerer Entfernung, leider schmecken sie allerdings deutlich anders. Viele Menschen würden sie sogar als fad bezeichnen. Und auch der lateinische Name unedo bedeutet „Ich esse [nur] eine“, was impliziert dass sie nicht so gut schmecken. Ich persönlich finde sie süß und wohlschmeckend, aber die Konsistenz ist ein bisschen mehlig. Auf der anderen Seite kann man das verkraften, wenn man dafür eine frische, saftige Frucht im November oder gar Dezember ernten kann. Die Pflanzen fühlen sich in den kälteren Teilen von Großbritannien nicht so wohl. Aber sie sind überraschen Wind-tolerant und machen sich gut in Küstennähe. Falls Sie auf der Suche nach einer kleinwüchsigen Variante sind, sollten Sie nach Compacta, Elfin King oder Rubra Ausschau halten. (Weitere Details finden Sie in unseren „Pflanzen Details“) (Hyperlink!!!)
Berberis species.
Alle Mitglieder dieser Gattung haben essbare Früchte, allerdings sind sie eher sauer und haben zu viele Samen. Unsere einheimische B. vulgaris (Berberitze oder auch Sauerdorn oder Essigbeere genannt) wurde früher ihrer Früchte wegen angebaut, die im Spätsommer reifen. Es gab auch eine Samenlose Sorte, allerdings weiß ich nicht, ob diese noch angebaut wird (Falls Sie mehr wissen, schreiben Sie mir bitte). Der sommergrüne Busch wird in Getreide-Anbaugebieten oft als Schädling angesehen, weil er als Zwischenwirt für Getreide-Schädlinge fungiert.
Meine Lieblings-Sorte ist B. darwinii. Dieser immergrüne Busch wird ungefähr 3 oder 4 Meter hoch und macht sich gut als Wind-feste Hecke, selbst in maritimen Gebieten. Die Früchte werden im Juli oder August reif und werden gerne von den Vögeln gegessen. Am Anfang sind sie sehr sauer, aber wenn sie komplett ausgereift sind, verlieren sie den Großteil der Säure und bekommen einen angenehmen Geschmack.
Cornus species.
Es gibt einige traumhafte Früchte in dieser Gattung. C. masi, die Kornelkirsche ist ein sommergrüner Busch, der über 5 Meter hoch werden kann. Er hat bereits im Winter schöne gelbe Blüten. Die Früchte werden spät im Sommer reif. Sie sollten nur ausgereift gegessen werden, da sie sonst eine starke Adstringenz aufweisen (d.h. sie erzeugen ein pelziges Gefühl im Mund). Es gibt eine ganze Fülle von unterschiedlichen Sorten, mit Unterschieden in Größe und Ertrag der Früchte. Ich erinnere mich auch an einige spezielle kultivierte Sorten, aber ich weiß nicht, ob diese noch existieren. Die besten Früchte, die ich hiervon gegessen habe, waren über 2 cm lang, 1,5 cm stark, sehr saftig und angenehm im Geschmack. Man kann sie auch als relativ Wind-feste Hecke anbauen.
C. kousa, der Asiatische Blüten-Hartriegel ist ein sommergrüner Baum, der eine Höhe von bis zu 10 Metern erreicht. Die Früchte werden im Spätsommer reif, haben die Größe von großen Erdbeeren, saftiges Fleisch und einen vorzüglichen Geschmack. Die Haut ist relativ weich und kann mitgegessen werden, ist allerdings auch etwas bitter. Ich beiße üblicherweise ein kleines Loch in die Haut und sauge dann das Fruchtfleisch heraus. Es erinnert stark an eine üppige tropische Frucht.
Die häufigste Art, die man in Gärten vorfindet ist C. kousa chinensis. Es heißt sie wächst besser und hat bessere Früchte als die anderen Sorten, aber ich habe bisher keinen großen Unterschied feststellen können.
Crataegus species.
Weißdorne (auch Hagedorne) gehören zu den besten Gattungen für Früchte in unserem gemäßigten Klima. Ich werde hier nicht ins Detail gehen, aber in unserer Broschüre Crataegus species - the Hawthorns (Hyperlink!) geht es ausschließlich um diese Sträucher. Die Früchte haben normalerweise die Größe von Kirschen und werden im Spätsommer reif. Es gibt viele Sorten mit vorzüglichen Früchten, wir würden insbesondere die folgenden empfehlen:
- C. arnoldiana. Ein Baum mit einer Höhe von bis zu 7 Meter. Die Frucht ist saftig und süß.
- C. baroussana. Ein Busch mit bis zu 2 Metern. Früchte sind nicht ganz so gut wie oben genannte. Wahrscheinlich nur in Südengland winterfest.
- C. douglasii. Wird bis zu 9 Meter hoch, Frucht ähnlich wie C. arnoldiana.
- C. ellwangeriana. Höhe bis zu 6 Meter, Frucht ähnlich wie C. arnoldiana.
- C. festiva. Erreicht eine Höhe von 3 - 4 Meter, die Früchte sind unter den besten in dieser Gattung
- C. pensylvanica. Ein hoher Busch (bis zu 9 Meter) mit großen, gut schmeckenden Früchten.
- C. schraderiana. Bis zu 6 Meter hoher Baum, eine meiner Lieblings-Früchte. Wenn sie völlig ausgereift sind, zergehen sie sprichwörtlich auf der Zunge.
- C. tanacetifolia. Wird bis 10 Meter hoch, die Früchte sind gelb und erinnert stark an Apfel im Geschmack.
Diospyros species.
Eine Gattung von sommergrünen Bäumen. Allerdings ist der Kakibaum (D. kaki) leider nicht wirklich für unser Klima geeignet. Das ist sehr schade, denn die Früchte gehören zu den besten, die man überhaupt essen kann. Die folgenden Sorten produzieren aber ähnlich schmeckende (wenngleich auch kleinere) Früchte:
D. lotus. Die Lotuspflaume erreicht eine Höhe von bis zu 9 Meter. Am Baum reifen die Früchte in der Regel nicht vollständig aus, aber man kann sie einfach noch eine Weile auf dem Boden liegen lassen oder an einem kühlen Ort (Garage) nachreifen lassen. Man sollte sie nicht essen, bevor sie wirklich weich sind, weil sie sonst sehr herb und pelzig schmecken.
D. virginiana. Die virginische Dattelpflaume wird bei uns etwa 10 Meter hoch (in seiner ursprünglichen Umwelt deutlich größer). Die Früchte können über 2cm im Durchmesser erreichen und sollten wie D. lotus geerntet bzw. gelagert werden.
Elaeagnus species.
Ölweiden werden ausführlicher in unserer Broschüre Elaeagnus x ebbingei - a plant for all reasons behandelt. Die Gattung ist optimal wenn man bereits im April frische Früchte ernten will. Folgende Sorten empfehlen wir besonders:
- E. cordifolia. Ein Busch mit bis zu 4 Metern (in Höhe und Breite). Wahrscheinlich in den kälteren Gebieten nicht winterfest. Hat die größten und frühesten Früchte.
- E. macrophylla. Ungefähr 3 Meter hoch und breit. Ansonsten ähnlich Eigenschaften wie E. cordifolia.
- E. x ebbingei. Eine ziemlich verbreitete Heckenpflanze. Unter geeigneten Bedingungen reichhaltige Ernte.
- Fuchsia species.
Eine Gattung von sommergrünen Büschen. Die meisten sind hier aber nicht winterhart und wachsen als Stauden, außer in den wirklich warmen Landesteilen. Fuchsien werden normalerweise als Zierpflanzen gehalten, allerdings haben alle Sorten auch essbare Früchte. Der Nachgeschmack ist aber oftmals nicht besonders angenehm. Mein persönlicher Favorit ist F. splendens. Eher empfindlich kann sie wohl nur in den warmen Landesteilen draußen gepflanzt werden. Sie bevorugt einen schattigen Stellplatz und fühlt sich selbst an einer Nordwärts gewandten Wand wohl. Sie kann zwar auch mit viel Sonne klarkommen, sieht dann aber ziemlich verbrannt aus. Die Früchte haben ungefähr die Größe eines Babyfingers, sind weich und saftig mit einem angenehmen säuerlichen Geschmack. Sollte diese Sorte nicht winterfest genug sein, gibt es zahlreiche besser geeignete Sorten. Am einfachsten wäre es, die Früchte von eventuell bereits bestehenden Pflanzen zu probieren. Falls da keine guten dabei sind, sollten Sie die Sorten Tresco oder Globosa ausprobieren.
Gaultheria shallon.
Ein immergrüner Busch mit einer Höhe von ungefähr 1,2 Meter, macht sich gut in schattigen Waldrandgebieten. Shallon-Scheinbeeren bevorzugen sauren Boden, die Früchte reifen in der späteren Sommerhälfte. Sie haben ungefähr die Größe von Johannisbeeren, sind schön saftig aber ohne intensiven Geschmack. Falls Sie an einem intensiveren Geschmack interessiert sind, wäre die verwandte G. procumbens vielleicht etwas für Sie. Die Bedingungen sind ähnlich, allerdings werden die Pflanzen nur etwa 15 cm hoch und eignen sich daher auch gut als Bodenbedeckung. Die Früchte reifen über einen langen Zeitraum, von Spätsommer bis Spätwinter. Sie haben ebenfalls die Größe von schwarzen Johannisbeeren und einen sehr intensiven Geschmack, der stark an die Sterilität eines Krankenhaus-Warteraums erinnert. Überraschenderweise gibt es tatsächlich Leute, die das mögen! Ich persönlich finde es in kleinen Mengen akzeptabel. Auf jeden Fall fühlt sich der Mundraum danach sauber und frisch an.
Hippophae salicifolia.
Sanddorn wächst in großen Büschen, verbreitet sich ziemlich schnell und sollte daher nicht gepflanzt werden, wenn Platz Mangelware ist. Die Pflanze braucht sehr viel Licht, im Schatten wird es wohl nicht viele Früchte ausbilden. Eine Bakterienart in den Wurzeln fixiert Stickstoff aus der Luft im Boden, so dass die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert wird wovon auch benachbarte Pflanzen profitieren. Die Beeren haben einen Durchmesser von nur 5 mm und schmecken stark nach Zitronen. Man kann sie nicht roh essen, aber sie eignen sich vorzüglich für Säfte, Sirup oder Marmelade. Aktuelle Studien kommen zu dem Schluss, dass dies eine der nahrhaftesten Früchte in gemäßigten Zonen ist. Angeblich können sie vorbeugend gegen Krebs wirken und in großen Mengen sogar das Wachstum von Tumoren rückgängig machen. Die Beeren reifen im September und hängen noch relativ lange am Busch – wir haben sie sogar noch im Februar geerntet. (Mehr Details in unseren Plant-Details )
Morus nigra.
Die schwarze Maulbeere ist zwar einigermaßen bekannt, wird aber immer noch viel zu selten als Frucht angebaut. Sie wächst als sommergrüner Baum, der maximal 10 Meter in Höhe erreicht. Die Beeren reifen im Spätsommer, haben die Größe von großen Himbeeren und einen erfrischenden Geschmack.
Myrtus ugni.
Man muss schon in einem sehr milden Klima leben, um in den Genuss der Chilenischen Guave zu kommen, aber sie ist einer meiner absoluten Favoriten. Sie wächst als immergrüner Busch, ungefähr 2 Meter hoch und ist relativ Wind-fest. Die Frucht ist etwas kleiner als eine Johannisbeere mit einem Geschmack der kaum in Worte zu fassen ist. Am ehesten könnte man es als eine Mischung aus Walderdbeere und Guave beschreiben. Aber man muss es selbst probieren, um es zu glauben, für mich ist der Geschmack einfach göttlich.
Physalis peruviana.
Die Physalis (auch Kapstachelbeere oder Andenbeere) ist ebenfalls nur für milderen Gebiete geeignet. In ihrer ursprünglichen tropischen Heimat wächst sie als immergrüner Busch, aber hier stirbt sie beim ersten Frost ab. Man kann sie dennoch als jährliche Pflanze anbauen, ähnlich wie Tomaten. Außerdem überleben die Wurzeln oft und treiben dann im Frühjahr neu aus, zumindest in den wärmeren Standorten. Im Herbst Stroh aufzutragen kann ebenfalls helfen. Die Früchte kommen in ihrer eigenen Papierverpackung daher, ähnlich wie die verwandte Lampionblume. Wenn die Früchte ausgereift sind, verfärben sich die Papiertaschen braun und trocknen aus. Die Früchte haben eine gelblich-goldene Farbe, ungefähr 25 mm im Durchmesser, wobei die Größe stark schwanken kann. Der Geschmack erinnert leicht an Tomaten, ist aber viel reichhaltiger mit einer tropischen Note. Das Reifen beginnt im Mittel- bis Spätsommer und die Früchte können bis zu drei Monate in ihren Taschen gelagert werden.
Rosa rugosa.
Die Kartoffelrose (Hagebutte) ist in eine in Großbritannien weit verbreitete Heckenpflanze. Sie ist eine schnell wachsende sommergrüne Hecke, mit einer Höhe von bis zu 2 Meter mit seitlichen Ausläufern. Sie gedeiht auch gut in Küstennähe und kommt mit sandigen Böden gut zurecht. Die Früchte werden im Mittel- bis Spätsommer reif und haben einen süßen, angenehmen Geschmack. Sie zu essen ist aber knifflig, da das Fruchtfleisch nur in einer dünnen Schicht über den vielen Kernen liegt. Die Kerne auf keinen Fall mitessen! Sie sind von kleinen Haaren umgeben, die den Magen reizen können.
Rubus species.
Viele Sorten dieser Gattung sind bekannt als Nahrungsmittel. Jeder kennt wahrscheinlich Brombeeren, Himbeeren oder einige der Hybride wie Loganbeeren. Es gibt aber auch einige weniger bekannte Sorten, auf die wir hier eingehen werden. R. nepalensis, die Nepal Himbeere, ein kleiner immergrüner Busch wird nur etwa 20 cm hoch und eignet sich perfekt als Bodenbedeckung. Die kriechenden Pflanzen bilden fast so etwas wie einen Teppich. Obwohl sie angeblich nur in den milderen Teilen von Großbritannien winterfest sein soll, wächst sie im botanischen Garten von Cambridge, wo sie ziemlich kalten Wintern ausgesetzt sind. Die Beere wächst im Mittel- bis Spätsommer, ist etwas kleiner als normale Himbeeren und hat einen angenehmen säuerlichen Geschmack.
Eine andere Sorte, die ich sehr mag, ist R. phoenicolasius, die Japanische Weinbeere. Der sommergrüne Busch wird etwa 3 Meter hoch. Ähnlich wie Himbeeren sind sie zweijährig, das heißt es werden jedes Jahr neue Stängel produziert, die im zweiten Jahr blühen und danach absterben. Die orangefarbenen Beeren werden im Spätsommer reif und haben einen Durchmesser von ungefähr 10 mm. Sie sind sehr saftig und schmecken angenehm nach Himbeeren. Ein Vorteil der Pflanze ist, dass die Beeren solange vom Blütenkelch umgeben sind, bis sie reif sind. Sie sind daher fast immer unbehelligt von Maden.
Taxus baccata.
Die Europäische Eibe ist ein langsam wachsender Baum, der eine Höhe von bis zu 15 Metern erreicht, es sind allerdings auch kleinere Züchtungen verfügbar. Sie sind sehr anspruchslos, kommen mit saurem oder alkalischem Boden, Sonne, Schatten und Wind zurecht. Abgesehen von dem süßen und saftigen Samen-Mantel sind sämtliche Pflanzen-Teile hochgiftig! Dieser wird im Spätsommer bis in den Herbst reif. Die meisten Leute, die sich trauen, die Frucht zu versuchen, sind davon begeistert. Manche bemängeln allerdings die klebrig-schleimige Konsistenz. Der Samen sollte auf keinen Fall mitgegessen werden, da das Verdauungssystem sämtlicher Säugetiere (also auch des Menschen) den Samen leider verdauen kann, was die giftigen Taxane freilässt. Vögel sind dazu nicht in der Lage, sie können also die ganzen Beeren essen.
Oben genannte Früchte zeigen eine Auswahl der etwas ungewöhnlicheren Pflanzen, die wir auf unserem Testgelände anbauen. Ich hoffe Sie sind jetzt inspiriert, eine Auswahl davon auszuprobieren.
Weitere Einzelheiten über die ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Obst finden Sie in unserem Prospekt Fruit - Food of the Gods
Translation by
Andreas Baumann