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Alternative Nahrungspflanzen

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Es gibt wahrscheinlich tausende von essbaren Pflanzen, die in Großbritannien angebaut werden können, jedoch kennen die meisten Menschen nur die etwa dreißig Arten, die sie beim Gemüsehändler kaufen können, und davon sind auch noch viele importiert. In dieser Broschüre stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl weitgehend unbekannter essbarer Pflanzen vor, die derzeit bei Plants for a Future (PFAF) angebaut werden. Wenn nicht anders bezeichnet, sind alle Pflanzen mehrjährig.

 

Wurzelgemüse

Yamswurzel (Dioscorea batatas): Nur wenige Leute machen sich klar, dass Yams in Großbritannien im Freiland angebaut werden kann. Diese chinesische Pflanze ist frosthart und mehrjährig, die Wurzel gebacken eine Köstlichkeit. Der einzige Nachteil ist die enorme Wurzeltiefe von bis zu 90 cm in fruchtbarer Erde, wobei sich der dickste Teil der Wurzel unten befindet. Die mühsame Ernte ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es keinen kommerziellen Anbau gibt. Man vermehrt die Yamswurzel entweder über obere Wurzelabschnitte, Stecklinge im späten Frühjahr oder Tuberkel, winzige Knollen die sich in den Blattachseln älterer Pflanzen bilden und die wie Saatgut ausgesät werden können. Man legt sie unter Glas im Blumentopf aus, am besten direkt nach der Reife.

Oka, Knolliger Sauerklee (Oxalis tuberosa): Kommt aus Südamerika. Er ist ähnlich frosthart wie die Kartoffel, kann aber in der Erde überwintern und ist krankheitsresistenter. Die Knollen werden erst im Spätsommer und Herbst gebildet, bei früh einsetzenden Frösten fällt die Ernte eher mager aus wenn man die Pflanzen nicht geschützt hat. Frisch geerntet haben die Knollen einen zitronig-säuerlichen Geschmack und können sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Bewahrt man sie unter Lichteinfluss auf, werden die Knollen süß, einige Sorten in Südamerika (die wir noch nicht bekommen konnten) werden sogar so süß, dass sie als Obst gegessen werden.

Knollenplatterbse (Lathyrus tuberosa): Kommt in Großbritannien vereinzelt wild vor. Der Ertrag ist nicht sehr hoch, aber die stärkereichen Knollen sind gebacken sehr schmackhaft. Man pflanzt sie im Frühjahr.

Erdmandel (Cyperus esculentus): Hat nichts mit Mandeln zu tun, sondern ist wiederum eine Knolle. In den Tropen und Subtropen ein Unkraut, ist sie auch in gemäßigten Zonen ausdauernd. Sie wird in Spanien angebaut und ist in Großbritannien gelegentlich zu kaufen. Die Erdmandel bevorzugt feuchten Boden, die in großer Zahl produzierten Knollen haben die Größe von Erdnüssen. Roh kann man kann sie sehr gut als Snack auf Reisen mitnehmen. Die Knollen sind außerdem fettreich, das Öl wird zu Nahrungs- und Industriezwecken gewonnen. Im Frühling gepflanzt, kann man im Herbst ernten. Da Mäuse ebenfalls hinter ihnen her sind, sollte man auf Anzeichen von Grabtätigkeit achten.

 

Blattgemüse

Quirl-Malve (Malva verticillata ´Crispa´): Eine der wenigen einjährigen Pflanzen auf der Liste. Diese Malve wird gelegentlich im Mittelmeergebiet angebaut. Der milde Geschmack der Blätter prädestiniert sie als Salat, sie können über mehrere Wochen geerntet werden. Säen Sie sie von April bis Juni im Freiland aus.

Campanula (Glockenblume) (Campanula versicolor): Diese mediterrane Pflanze bezaubert in jedem Garten mit ihren schönen blauen Glockenblüten. Die mild, leicht süßlich schmeckenden Blätter dieser immergrünen mehrjährigen Pflanze können das ganze Jahr als Salat gegessen werden. Im März/April in Töpfen aussäen, wenn die Pflänzchen groß genug sind, auspflanzen oder im Frühjahr teilen. In kälteren Regionen Großbritanniens kann es Probleme mit der Frosthärte geben.

Oxalis (Sauerklee) (Oxalis deppei): Ebenfalls ein Fall für den Ziergarten. Die Blätter dieser südamerikanischen Pflanze sind meine liebsten und die Blüten sind vielleicht noch besser. Sie haben einen zitronenartigen Geschmack, der sie zu einer köstlichen Salatzutat macht, jedoch sollte man wegen ihres Gehaltes an Oxalsäure nicht zu viel davon essen. Pflanzen sie die Bulben im April und sie können den ganzen Sommer frische Blätter und Blüten ernten. Ernten sie die Bulben, wenn ein scharfer Frost die oberirdischen Pflanzenteile zum Absterben gebracht hat. Jede Bulbe sollte einige neue Brutbulben auf einer weißen Ausläuferwurzel getrieben haben, diese Wurzel kann man roh oder gekocht essen - sie hat die Textur eines knackigen Apfels, jedoch relativ wenig Aroma.

Agastache (Agastache anethiodorum): Ein nordamerikanisches Mitglied der Minzenfamilie. Die Blätter haben ein starkes Anisaroma, wohlschmeckend im Salat. Sie belegt regelmäßig einen der vorderen Plätze bei Verkostungen durch Besucher der PFAF-Gärten. Säen Sie sie im Frühjahr in Töpfe und pflanzen sie sie aus, sobald die Jungpflanzen groß genug sind.

 

Früchte

Ölweiden-Arten (Eleagnus spp.): Eine Gattung sowohl laubabwerfender als auch immergrüner Gehölze aus Asien. Einige dieser Arten haben ein großes Potential als Obstgehölze. Sie tolerieren die meisten Erden (nur sehr feuchte nicht), vertragen auch exponierte Standorte oder Trockenheit und haben praktisch keine Schädlinge oder Krankheiten. Ihre stickstofffixierenden Wurzelknöllchen fördern die Bodenfruchtbarkeit. Bei einigen der immergrünen Arten (besonders E. pungens - E. x ebbingei) reifen die Früchte bereits im April/Mai, wenn sonst kein heimisches Obst verfügbar ist und machen sie so besonders wertvoll.

Hovenia dulcis: Ein laubabwerfender Baum, dessen Früchte ich noch nicht probiert habe, sie sollen aber nach Rosinen schmecken. Crataegus schraderiana: Die Früchte dieses Weißdorns aus dem Mittelmeergebiet sind delikat, weich, süß und schmelzen buchstäblich auf der Zunge.

Tomatillo (Physalis ixocarpa): Diese nordamerikanische einjährige Pflanze wird wie Tomaten gezogen, braucht aber nicht angebunden zu werden. Die Früchte, die genau wie Tomaten verwendet werden können, bringen ein köstliches Aroma in Eintöpfe. Die Pflanze ist einfach im Anbau, ertragreich und hat bei uns noch nie unter Krankheiten oder Schädlingen gelitten.

 

Samen

Lupinus mutabilis: Eine einjährige Lupine mit essbaren Samen aus Südamerika. Der Nährwert der Samen ist dem der Sojabohne vergleichbar, die Pflanze ist aber einfacher im Anbau und höher im Ertrag in der gemäßigten Zone. Neue Sorten mit bitterfreien Samen werden entwickelt, die uns vorliegende hat leider noch bittere Samen, was sich aber durch Einweichen über Nacht auswaschen lässt. Aussaat April/Mai ins Freiland.

Quinoa (Chenopodium quinoa): Eine ebenfalls leicht zu ziehende südamerikanische Pflanze mit essbaren Samen. Die Körner sehen in etwa aus wie Hirse und können wie Reis zu süßen und salzigen Speisen verwendet werden. Die Samen sind mit Bitterstoffen (Saponinen) überzogen, damit sie nicht von Vögeln gefressen werden. Diese Saponine lassen sich durch Einweichen über Nacht und gründliches Waschen entfernen. Die jungen Blätter sind ein schmackhafter Spinatersatz. Aussaat im April ins Freiland, Vorsicht beim Jäten: die Jungpflanzen sehen aus wie Fette Henne - die übrigens auch einen guten Spinat ergibt.

Araukarie (Araucaria araucana): Wer viel Platz zur Verfügung hat und etwa 30-40 Jahre warten kann, sollte sich eine kleine Plantage dieser immergrünen Nadelgewächse aus Chile anpflanzen. Weibliche Bäume produzieren köstliche mandelgroße ölhaltige Samen, die im Heimatland der Bäume zu den Grundnahrungsmitteln gehören. Die Bäume kommen mit dem westbritischen Klima am besten zurecht und gedeihen dort auch in exponierten Standorten. Die Samen werden in kopfgroßen Zapfen gebildet, jeder Zapfen enthält ca. 200 Samen. Die Zapfen fallen in geschlossenem Zustand zu Boden, was die Ernte sehr leicht macht.

Gingko (Gingko biloba): Ein laubabwerfender, leicht zu haltender Baum aus China. Stehen männliche und weibliche Bäume beieinander, so tragen die weiblichen im Herbst gelbe pflaumenähnliche Früchte im Herbst. Wenn diese zu Boden fallen und zerplatzen, verströmen sie einen wirklich unangenehmen Geruch. Der in ihnen enthaltene Samen jedoch gilt in China geröstet als Delikatesse.

Translation: Anke Holzman-Wirt

 

 

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FOOD FOREST PLANTS

 

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